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  • AutorenbildTravis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler

Tag 54, 09.07.23

Unspektakuläre Schönheit

Anja:

Wegen der französischen Party auf dem Campingplatz konnte ich gestern ziemlich lange nicht einschlafen. Nicht, dass ich daran teilgenommen hätte... Aber unser Ultralight-Zelt scheint nicht komplett schalldicht isoliert zu sein. Vielleicht ein Materialfehler...? Dennoch bin ich heute Morgen ziemlich früh wach (für meine Verhältnisse), so dass ich um 07.15 Uhr das Zelt am abbauen bin. Da läuft gerade Andi vorbei und fragt, ob ich einen Kaffee mag. Erfreut bejahe ich und setze mich zu Sandra und Andi für einen richtig guten Kaffee aus der Maschine. Die liebe Gesellschaft und der feine Kaffee sind ein wunderbarer Start in meinen langen Wandertag.


Denn lang dürfte dieser werden... Nachdem ich gestern wegen meiner Flucht vor den Fliegen einen ziemlich abrupten Kurswechsel vollzogen habe, werde ich heute rund 28 km bis zum Røste Camping laufen. Ich studiere die Onlinekarte und entscheide mich, wo immer möglich nicht der Strasse entlang zu gehen. So werde ich zwar geringfügig länger unterwegs sein und auch etwas mehr Höhenmeter in Kauf nehmen, dafür komme ich vom Asphalt weg.


Ganz zu Beginn gibt es allerdings keine gescheite Alternative. Daher gehe ich flott los und bringe die 8 km bis Tolga hinter mich. In diesem beschaulichen Ort suche und finde ich ein schönes Schatten-Plätzchen für mein Frühstück.


Frisch gestärkt geht's weiter. Der Weg führt mich durch eine unspektakuläre, aber schöne Agrarlandschaft. Klassisches SVP-Gebiet. Da ich die Strasse meide, komme ich zwischendurch auch durch waldige Abschnitte. In diesen stehe ich immer mal wieder an wie der sprichwörtliche Esel am Berg. Zum Glück habe ich das GPS-App im Schnellzugriff, so dass ich mich selbst immer wieder auf den richtigen Pfad lotsen kann. A propos Schnellzugriff: dank Andi bin ich seit heute mit einem Pfefferspray ausgerüstet. Falls sich also jemand Sorgen um mich machen sollte: nicht mehr nötig, ich bin bewaffnet! :)


Der Tag verläuft allerdings friedlich, so dass der Pfefferspray nicht zum Einsatz kommt. Stattdessen sind hin und wieder meine grauen Hirnzellen gefordert, wenn ich vor norwegischen Intelligenztests stehe:


Abgesehen von diesen gelegentlichen Herausforderungen lasse ich meine Gedanken schweifen. Je länger der Tag wird, umso mehr ziehen sie nur noch in eine Richtung: kaltes Getränk und Glacé... Es ist nämlich schon den ganzen Tag extrem heiss und ich weiss seit Beginn der Tour, dass der Spar in Os geöffnet hat - obwohl heute Sonntag ist. Daher schlägt mein Herz höher, als ich dann kurz nach 16.00 Uhr im gelobten Land ankomme:


Herrlich! Nach dem Eis sind es nur noch 2,5 km bis zum Camping. Diese fallen mir nun leicht mit so viel Zucker im Blut. Als ich das Zelt dann noch vor dem Sommerregen aufgestellt bekomme, verbuche ich den Tag definitiv als vollen Erfolg.

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