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  • AutorenbildTravis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler

Tag 143, 06.10.23

Wetterkapriolen

Anja:

Wann bin ich eigentlich zum letzten Mal Bus gefahren…? Über diese Frage denke ich heute in der Früh aus aktuellem Anlass nach. Nachdem wir den gestrigen Schlechtwettertag in Olderfjord ausgesessen haben, werden wir den 08.45 h Bus nehmen, um nach Repvåg zu gelangen. Von da werden wir unsere Wanderung wieder aufnehmen und in Richtung Nordkap laufen.


Bereits vom Frühstückstisch aus wird mir klar, dass heute wohl kein Spaziergang wird. Es schneit in dicken Flocken und die Strasse färbt sich weiss. Nun ja, vielleicht hört es ja bald wieder auf… Kurz nach 08.00 Uhr verlassen wir das heimelige AirBnB und machen uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Zu meiner Überraschung ist der Souvenirladen neben dem Busterminal bereits geöffnet. Wir nutzen die Wartezeit, um im Laden zu stöbern. Zu schade, dass ich nur einen Rucksack dabei habe und diesen noch 3 Tage durch die Gegend schleppen muss (darf). Es hätte das eine oder andere schöne Andenken zu kaufen gegeben.


So lass ich es lieber und verlade meinen Rucksack ohne Zusatzgewicht ins Gepäckfach des Busses. Wir setzen uns ganz vorne hin und Mel unterhält sich während der Fahrt mit dem Chauffeur. Er fragt mindestens dreimal nach, ob wir von Repvåg weg wirklich laufen wollen. Es scheint, als ob dieses abstruse Vorhaben für ihn gar keinen Sinn ergeben würde. Der Winter komme jetzt! Beim Blick aus dem Fenster kann ich seine Zweifel bestens nachvollziehen. Ehrlich gesagt habe ich selbst welche…! In einem Moment scheint die Sonne auf eine traumhaft schöne Meereskulisse, im nächsten weht es die Schneeflocken quer durch die Gegend. Alle 10 Minuten ein neues Wetter.


Innerlich gewappnet steigen wir gegen 09.30 Uhr aus dem Bus und schultern unsere Rucksäcke. Zunächst kommen wir in den Genuss von wärmenden Sonnenstrahlen. Vor Ablauf der ersten Stunde geraten wir aber bereits in einen veritablen Schneesturm. Der Wind peitscht uns die kalten Schneekristalle ins Gesicht. Eine Viertelstunde später ist der Spuk wieder vorbei. Und so geht das nun die nächsten 5 Stunden. Auf den Fotos sind die schönen Phasen klar übervertreten, da wir unsere Hände während der Schlechtwetterfronten tunlichst in den warmen Handschuhen behalten.

Wir beeilen uns, die 23 Kilometer bis Kåfjordkrysset innert gut 5 Stunden hinter uns zu bringen. Da ich bei diesen Verhältnissen nicht mehr im Zelt übernachten will, werde ich den Nachmittagsbus nach Honningsvåg nehmen. Mel wollte eigentlich campieren, passt ihre Pläne aber kurzfristig den meinen an. Auch ihr ist es lieber, heute Nacht ein solides Dach über dem Kopf zu haben.


In Honningsvåg angekommen, beziehen wir das geräumige Hotelzimmer. Morgen werden wir von hier aus nach Skarsvåg laufen, wo wir glücklicherweise noch eine Unterkunft organisieren konnten. Und von da sind es dann nur noch 15 Kilometer bis ins Ziel. Es ist uns bewusst, dass wir hier auf den letzten Kilometern nicht mehr „lupenrein“ unterwegs sind. Ich hätte mir das anders gewünscht… Seltsamerweise hält sich das Leben aber nicht immer an meine Wünsche.

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