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AutorenbildTravis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler

Tag 22, 07.06.23

Gesucht: Abkühlung!

Anja:

Um 06.15 Uhr stimmt Ashley McBryde ihr "A Little Dive Bar in Dalonega" an. Ich höre den Titel bis ganz zum Ende und stehe dann beschwingt auf. Neuer Tag, neues Glück! Da wir die Nacht in einem wunderschönen Cabin verbracht haben, fällt auch das Frühstück etwas grosszügiger aus. Auch Travis profitiert von der besseren Auswahl und startet den kulinarischen Teil des Tages mit Rüebli (der moderne Hund ist durchaus offen für eine teilvegetarische Ernährungsweise).


Kaum losmarschiert stellen Mel und ich fest, wie warm es bereits morgens ist. Das kann noch heiter werden; nachmittags haben wir rund 11 km Asphalt vor uns... Aber vorerst führt unser Weg fernab der Strasse durch lichte Wälder und an malerischen Seen vorbei.


An einem hübschen Fleckchen am Wasser legen wir eine längere Rast ein. Travis stürzt sich voller Enthusiasmus ins Wasser, Mel und ich waten eher zögerlich ein paar Schritte in den kalten Fluss. Die Abkühlung tut uns allen gut. Beim anschliessenden Rüebli-Essen werden Travis und ich von einem Paparazzo erwischt. Hoffentlich tauchen diese Bilder nicht im Blick auf 🙈!


Kurz nach unserem Pausenplatz treffen wir bereits auf die Strasse. Zu unserer Erleichterung ist dieser Abschnitt noch nicht asphaltiert. Sehr gut, so läuft es sich leichter!


Leider hält das Glück nicht allzu lange an. Schneller als uns lieb ist, stehen wir an der stark befahrenen Hauptstrasse. Wir wappnen uns jeder auf seine Art für die Aufgabe, die vor uns liegt. Mel stellt ihr Harry Potter Hörbuch an, ich wähle eine Playlist mit irischen Trinkliedern und Travis erbettelt sich ein paar Extra-Goodies von Mel. Jedem das seine! So nehmen wir die Strassenkilometer in Angriff. Die Sonne brennt von einem wolkenlosen Himmel.


Nachdem die Hälfte geschafft ist, legen wir nochmals eine kurze Rast ein. Zu meinem Leidwesen stelle ich fest, dass meine geliebten Schokonüsse im Rucksack komplett geschmolzen sind. Betrübt blicke ich auf den unappetitlichen Klumpen. Janu, dann gibt's jetzt eben Kekse stattdessen!


Als wir nach der kurzen Pause wieder aufbrechen, sehen wir vor uns eine schlanke Person mit riesigem Rucksack an der Strasse stehen. Am Rucksack weht eine kleine Norwegen-Fahne. Wenn das mal keine NPL-Läuferin ist! Wir sprechen sie an und erfahren, dass Maja aus Nordnorwegen kommt und ebenfalls NPL läuft! Wir gehen ein Stück des Weges hintereinander her und unterhalten uns so gut, wie es die Strasse und die vielen Autos erlauben. Bevor sich unsere Wege wieder trennen, machen wir ein Erinnerungsfoto. Wir sind schwer beeindruckt: Maja trägt doch tatsächlich ein Stativ für Fotos mit! Das Teil wiegt ein ganzes Kilo! Generell staunen wir, was Maja alles schultern mag. Die zierliche Frau trägt einen 20-Kilo-Rucksack.


Die letzten Kilometer bis Rauland ziehen sich hin. Im Ort angekommen, steuern wir direkt die Tankstelle an und stürmen die Kühltruhe. Ein Königreich für ein Glacé! Mittlerweile hat dies bereits Tradition. Etwas erfrischt, aber noch immer weit weg von "frisch" erreichen wir schlussendlich unsere heutige Unterkunft. Wir übernachten in einem sauberen, freundlichen Hostel mit hervorragenden Duschen. Himmlisch!


Wahlweise sind wir heute 18 oder 19 Kilometer gewandert. Wieso wahlweise? Das erzählen wir euch morgen.

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