Tag 138, 01.10.23
Aktualisiert: 2. Okt. 2023
Wilma!!!
Mel:
Um 07.00 geniessen wir nochmal das grossartige Frühstücksbuffet im Hotel. Der Rucksack ist bereits fertig gepackt und wartet in der Eingangshalle. Als um 07.50 Uhr das Taxi zum Camping (dort haben wir vor unserem Pausentag aufgehört) vor der Eingangstür hält, sind wir frohen Mutes und starten aufgestellt in den Tag. Am Camping angekommen läuft auch Sandra gerade an den Treffpunkt. Dann kann's ja losgehen.
Wir schlagen ein gutes Tempo an, dass wir gut weit laufen können. Da es mir nicht allzu schnell vorkommt, bin ich doch überrascht, dass das Garmin in der ersten Pause (1h nach dem Start) bereits fünf Kilometer anzeigt.
Um am Mittag eine Asia-Suppe zubereiten zu können, will ich am Fluss gerne Wasser abfüllen, doch dieses riecht dermassen nach Salzwasser, dass ich das dann lasse. Bald werden wir bei einem Rastplatz mit öffentlicher Toilette vorbeikommen, das wird da dann schon Wasser geben.
Leider bestätigt sich das nicht. Anja meint: "Du kannst es ja aus dem See holen." Ich denke erst, dass dies wahr bist, bevor mir ein Gedanke kommt... Ein schneller Blick auf die Karte bestätigt meine Vermutung, dass der vermeintliche See eigentlich das Meer ist.
Zum Glück hat Sandra genügend Wasser dabei, so dass es für mich dann doch eine Suppe gibt.
Kurz vor dem Mittagessen hat sich uns eine Hundedame angeschlossen. Sie ist uns einfach nachgelaufen. Auch wenn wir sie ignorieren, läuft sie uns auch nach dem Mittagessen nach. Was anfangs noch "lustig" war, wird bald zum Nervenspiel. Die Hündin hält sich zwar oft an den Strassengraben, aber sie wechselt auch immer wieder die Strassenseite. Bei dem Verkehrsaufkommen ist dies für alle Beteiligten brandgefährlich.
Da wir nicht recht wissen, was wir machen sollen, ruft Sandra die Polizei an. Diese reagieren jedoch nicht, sondern schreiben den Fall einfach auf. Nach einer Weile wird es uns zu bunt, wir können die kleine Ausreisserin einfangen. Sie trägt ein Halsband mit Anhänger. Auf diesem entnehmen wir die Adresse des Besitzers. Eine kurze Google-Suche bringt uns zwei Telefonnummern. Leider sind beide nicht besetzt. Also posten wir in zwei Gruppen auf Facebook, falls jemand diese Hundedame kennt. Sie heisst übrigens laut Halsband Wilma. Oh Wilma!!!
Erst einmal laufen wir weiter. Da wir keine Leine oder etwas bei uns tragen, das als Ersatz dienen kann, läuft Wilma wieder frei. Doch bald können wir dem nicht mehr zuschauen. Irgendwann gerät Wilma unters Auto. Wir halten ein entgegenkommendes Auto an und fragen die Insassen nach etwas, was einer Schnur oder ähnlichem nahe kommt. Wir erhalten ein Kabel... naja, so wird es auch gehen. Mit viel Mühe gelingt es uns, Wilma noch einmal einzufangen. In der Zwischenzeit hatte Sandra nochmal mit der Polizei Kontakt, diese haben den Besitzer erreicht und er kommt nun um seine Hündin abzuholen.
Ein Lieferwagen fährt vor, ein rauchender Herr mit (Entschuldigung) dreckigem Lachen erklärt, dass dies sein Hund sei. Die Lage hat er wohl nicht ganz gepeilt. Er tut, als ob dies alles keine Sache wär. Wilma will auch gleich bei ihm einsteigen. Mich nervt der Mann sofort, das sind genau die Hundebesitzer, die uns anderen Hundebesitzer in der Gesellschaft schlecht dastehen lassen...
Am Nachmittag wechselt dann nicht nur das Wetter auf trüb und regnerisch, sondern auch meine Laune. Ich bin miserabel gelaunt. Ich frage mich öfters: "Was zur Hölle mache ich da..."
Naja zum Glück ist der Countdown bereits unter Zehn. Jetzt im Zelt liegend einigermassen warm und mit vollem Bauch geht es mir schon besser. Nach den knapp 30 Kilometern heute bleiben uns nun nur noch 211 Kilometer. Die schaffen wir auch noch!
Hey ihr 3 Musketiere! S‘Ziil isch scho fascht zum griiefe nah 💪💪💪! Ihr packet das… und es Lächlä im Gsicht staht dir soooo viel besser Mel, da chunt mer ja fascht chli Angst über 😬!
Kopf hoch ihr Mädels. Bald bald, ihr schafft das ganz bestimmt.!!Wir bewundern euren unbändigen Willen und das Durchhaltevermögen.!! Chapeau, wirklich. Für den "Rest" wünschen wir euch nur das Beste. Liebe Grüsse Heinz und Anita