Travis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler
Tag 115, 08.09.23
Anders als gedacht
Anja:
Mir war bereits gestern nach dem hemmungslosen Einkauf im ICA Riksgränsen klar, dass die Packerei heute ein bisschen anspruchsvoller werden könnte. Und so ist es auch... Egal, was ich versuche: Zum ersten Mal auf der Tour gelingt es mir nicht, alles im Rucksack zu verstauen. Deswegen erhalten meine Snacks sozusagen eine Aussenkabine und werden seitlich am Rucksack befestigt. So richtig gut gefällt mir das zwar nicht, aber es gibt aktuell keine andere Lösung. Weder Zurücklassen noch auf der Stelle alles verputzen sind gangbare Wege.
Und so machen wir uns mit übervollen Rucksäcken auf den Weg. Die Turiststation Katterjåkk liegt bei unserer Abreise ebenso verlassen da wie gestern bei unserer Ankunft. Wer hätte gedacht, dass wir hier auf eine so hilfsbereite und freundliche Gastgeberin treffen werden?
Bereits auf den ersten Kilometern spüre ich das zusätzliche Gewicht auf dem Rücken. Das Laufen ist mir auch schon leichter gefallen... Auch Mel, die vor mir geht, scheint mir weniger leichtfüssig als sonst unterwegs zu sein. Zum Glück haben wir einen gut gepflegten Pfad, dem wir folgen können. Nur wenige Stellen sind etwas nass, und die überschaubaren Höhenmeter sind wandererfreundlich auf die gesamte Strecke verteilt. Die grösste Herausforderung sind die teilweise etwas morschen Brücken.
Zweimal stehen wir vor Verbotsschildern, die vor dem Betreten der Zuggleise warnen. "Lebensgefahr" steht da! Interessant nur, dass der Rallervegen beide Male über die Bahnschienen führt. Wanderer scheinen hier keine geschützte Spezies zu sein...
Entgegen unserer Erwartung bleibt es den ganzen Tag über trocken. Schön, wenn die Realität den Wetterbericht so deutlich übertrifft! Erst als wir auf der Suche nach einem Zeltplatz sind, frischt der Wind auf und ziehen sich dunkle Wolken zusammen. Daher fackeln wir nicht lange, sondern wählen einen passablen Campspot nahe dem Wanderweg. So schnell habe ich mich den ganzen Tag über nicht bewegt! Muss ich erwähnen, dass die Regenfront schlussendlich an uns vorbeizog und wir uns die Eile hätten sparen können...? ;-)
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