Travis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler
Tag 98, 22.08.23
Das grüne Tal
Mel:
Der heutige Tag verspricht ein angenehm zu laufender und kürzerer Tag als die letzten beiden zu werden. Auf rund 18 Kilometern führt uns der Weg alles dem Fluss Skaitielva bis zur Balvasshytta.
Schon bald nach dem Start merken wir, dass das ein nasser Tag werden wird, denn vom gestrigen Regen sind alle Büsche links und rechts vom Weg nass. Obwohl es gerade nicht regnet, ist es bedeckt und neblig, was es allgemein feucht macht. Da der Pfad sehr schmal ist, sind wir also bald „pflutschnass“. Naja, wir wollten ja gerne Duschen, das hat (zumindest für die Beine) die Natur übernommen… es war wohl nötig.
Der erste Teil mutet wie ein grüner Tunnel an. Der Pfad ist sehr gut zu gehen, so dass wir recht schnell vorwärts kommen. Nur die Blaubeeren am Wegesrand sorgen für Verzögerungen.
Wir erreichen die Argaladhytta nach knapp acht Kilometern. Sie ist die älteste DNT Hütte und wird oft besucht. Heute sind wir jedoch alleine. Hier machen wir einen Mittagsstop. Da es etwas kühl ist und wir wie gesagt nass sind, heizt Martin den Ofen ein. Es wird ganz schnell gemütlich.
Trotzdem lösen wir uns nach dem ausgiebigen Halt von der warmen Hütte und gehen weiter. Bereits auf dem ersten Teil der Wanderung konnten wir die Auswirkungen des Unwetters vor gut zwei Wochen beobachten. Der Fluss muss einen zwei Meter höheren Wasserstand gehabt haben als heute. Die ufernahen Wegstücke sind daher überspült gewesen. Teilweise sind knapp neben dem Weg ganze Hänge abgetragen worden. Kurz nach dem Start von der Argaladhytte kommen wir an einen Fluss. Dieser wäre wohl einfach mit der vorhandenen Brücke zu queren gewesen. Wir sehen diese Brücke auch. Da es hier aber eine riesen Geröll-Wasser-Lawine gegeben hat, ist an eine Querung über die Brücke nicht zu denken. Das Flussbett ist auch nicht mehr wo es mal war. Über hundert Meter hat sich der Fluss zwischen dem neuen Gestein einen Weg gesucht. Während teils Abschnitte einfach über die Steinfelder zu überbrücken sind, sind andere Abschnitte abenteuerlicher. Zweimal laufen wir durch den Fluss, der mit höherer Flussgeschwindigkeit seine Kraft demonstriert.
Bis zur Balvasshytta furten wir noch mehrere kleine und grössere Bäche. Da Anja und ich sowieso bereits nass bis zu den Hüften sind, laufen wir einfach durch. Martin versucht, derweil stets über die Steine zu gehen, mit seinen Bergstiefeln will/kann er nicht einfach quer durchs Wasser laufen. Das ist ein Vorteil unserer Schuhe, tritt Wasser ein, kann dieses durch das Meshgewebe auch einfach wieder austreten, bei Martin ist das nicht so. Beim ersten grösseren Fluss, schüttelt Martin beim Anblick unserer Wegwahl (wir laufen einfach durchs knietiefe Wasser), den Kopf und meint: „Ihr sind ja scho chli crazy.“ Haha, recht hat er.
In der Balvasshytta angekommen, wird erstmal Feuer gemacht. Bis morgen werden die Kleider trocknen, die durchnässten Schuhe wohl eher nicht…
Hat das alles einen Namen?? NPL -Adventure Tours for Crazy Swiss-Girls🙄😜 (Martin gar Recht: ziemlich CRAZY seid ihr allemal👍👏👌. Liebi Grüess Noldi und Mama