Travis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler
Tag 97, 21.08.23
Nasser Auftakt für Martin
Anja & Mel:
Es kann nicht jeden Tag die Sonne scheinen und wir können auch nicht jeden Tag den Polarkreis überschreiten. Heute ist für den ganzen Tag Regen angesagt. Das dürfte einen nassen Auftakt für Martin geben.
Entsprechend montieren wir die Regenkleidung und starten in den trüben Morgen. Nach den vielen Strassenkilometern von gestern, sind wir dankbar dafür, dass wir praktisch vom Haus weg ins Fjell hochsteigen können.
Die Umgebung verschwindet teilweise im Nebel und wiedermal lässt sich vermuten, dass es hier viel zu bestaunen geben würde. Wir müssen uns jedoch meist auf den Weg konzentrieren, der teils über grosse Steinplatten verläuft. Bei trockenen Verhältnissen wären diese kinderleicht zu gehen. So aber ist unsere Konzentration gefordert, damit wir nicht ausrutschen. Mehrmalig gibt es dann auch bei allen drei kleinere Rutschpartien ohne Umfallen.
Da es konstant regnet, würden wir uns sehr freuen, über Mittag ein bisschen ans Trockene zu kommen. Da kommt uns die Fjellstua Graddis sehr gelegen. Von Julius wissen wir, dass diese wohl sogar geöffnet ist. Wir fantasieren bereits von Schnitzel mit Pomm Frites (Martin), Waffel (Anja) und einem frischen Brot (Mel). Ebenso hoffnungsvoll wie nass laufen wir auf die ausgestorben wirkende Fjellstua zu. Eine Klingel beim Eingang der Reseption schürrt unsere Hoffnung noch weiter. Diese werden auf einen Schlag zu nichte gemacht, als ein etwas fülliger Herr die Tür öffnet und sagt, das es hier kein Essen gibt. Aber er hat dann doch etwas Erbarmen mit uns, verkauft uns noch ein Süssgetränk und lässt uns grosszügigerweise im Gartenzelt Platz nehmen. So kommen wir wenigstens für ein paar Minuten aus dem Regen. Da wir spüren, dass wir schnell auskühlen, fällt die Pause relativ kurz aus.
Zum Beginn der Nachmittagsstrecke müssen wir drei Kilometer auf der Strasse bewältigen, da die eigentlich geplante Wegführung aufgrund einer kaputten Brücke nicht mehr passierbar ist. Anschliessend geht es für einen weiteren Kilometer ein steiles Waldstück hoch. Zum Glück regnet es genau für diese Zeit nicht. Oben angekommen werfen wir einen Blick auf die digitale Karte. Es verbleiben 6.5 Kilometer auf der Forststrasse bis zur Trygvebu dem heutigen Tagesziel. Diese ziehen sich dann sehr in die Länge. Anja erinnert sich an ein altes Soldatenlied, welches ihr Vater auf Familienwanderungen zu singen pflegte. Ob es wohl am passenden Text liegt?
Die Nacht ist ohne Ende
Die Nacht ist ohne Ende, der Himmel ohne Stern', die Strassen ohne Wende, und was wir lieben fern. Ah, ah, ah, ...
Gebeugte Rücken tragen, die harte schwere Last, und müde Schritte fragen, wann endlich kommt die Rast. Ah, ah, ah, ...
Wann scheint die Sonne wieder, wann wird es hell und licht, wann fällt der Kummer nieder, wann drückt die Not uns nicht. Ah, ah, ah, ...
Geduld es wird sich wenden, verlasst euch fest darauf, in Gottes weisen Händen, liegt aller Weltenlauf. Ah, ah, ah, ...
https://youtu.be/HF7REO1YjYw (noch viel schöner in der Version von Noldi!!)
Mel erinnert sich dann an ein Gedicht, das ihre Mutter ihr beigebracht hat und zitiert die ersten Zeilen.
"Dunkel wars der Mond schien helle,
als ein Wagen blitzesschnelle, langsam um die runden Ecken fuhr.
Drinnen sassen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft...
Nach rund 27 Kilometern haben wir unser Ziel erreicht. Der Tag war sehr anstrengend und alle sind froh, endlich angekommen zu sein. Da der Dauerregen das Material doch sehr durchnässt hat, nutzen wir die warme Hütte für eine grossangelegte Trocknungsaktion.
Darin sass ein blonder Jüngling.
Dessen rabenschwarzes Haar,
Von der Fülle seiner Jahre
Schon ganz weiss geworden war.
😂 in diesem Sinne: gute Nacht
Hallo ihr Liebe😘😘😘
Hoffentlich isch s‘Wätter morn chli gnädiger☘️… und susch habt Sonne im Herzen! Anja: Dass du dich nach dene vielne Johr no a d‘Nacht isch ohne Ende erinnerisch, rührt mich enorm🥲. Dennzumol han ich gmeint das Lied gfalli dir überhaupt nöd. Aber scho damals isches vermuetlich ä Vorahnig gsi - als NPL-Läuferi werded die melancholische Strofe dä Anja än grosse Trost si!! Dir isch ja klar, soviel Country-Songs sind ja oft au so chli Seeleschmätter. So jetzt aber gnueg. Susch wärded ihr vom läse no müed. Passed uf eu uf und läbed eue Traum. Grosse Knuddel Noldi und Mama
ja ja, dä Noldi und sini Motivations-Songs zum Laufe: min Tipp für Morn: Tom Doley und dä Onkel Janosch 🎶🎼🎤… das gat immer 👍🏼🤩