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  • AutorenbildTravis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler

Tag 72, 27.07.23

Freud und Leid


Mel:

Unser Wecker klingelt um sechs Uhr. Wir wollen heute einen etwas früheren Start, da unser Tag sicher streng und allenfalls auch lang sein wird. Heute geht es ins Skjæerfjella, ein wegloses Stück. Wobei man sagen darf, dass zumindest das erste Stück noch befestigte Strasse und gekennzeichneter Wanderweg ist.


Als wir fertig sind mit Packen und Reinigen der Verastua, regnet es doch tatsächlich. Heute ist ein wunderschöner Tag vorausgesagt. Naja, lieber jetzt, als nach dem Start, also setzen wir uns nochmal in die bequemen Sessel und warten ab, bis es aufhört.


Als wir auf dem Wanderweg ankommen, fängt die Plage bereits an. Hier hat es unglaublich viele Brämen! Da nützt auch der Mückenspray nur bedingt. Der Weg geht stetig bergauf, wobei wir wiedermal durch sumpfige Wiesen gehen. Die Weitsicht, die wir mit dem Aufstieg erreichen, ist mal wieder ein ganz eigenes Schauspiel.


Bald ist der beschilderte Wanderweg zu Ende. Ab hier gibt es zwar noch einen Weg auf der Karte eingezeichnet, jedoch ist dieser nicht beschildert und verschwindet teils wieder. Wir laufen nach Gefühl, mit Sicht auf die Umgebung und mit der GPS-Karte. So gelingt es uns den abgetrampelten Weg immer wieder zu entdecken. Hier laufen wir durch eine Seen Landschaft. Mal kleinere, mal grössere und dazwischen und rundherum natürlich der Sumpf. Fairerweise darf ich sagen, dass es hier etwas trockner ist als die letzten Tage.


Die Landschaft beherbergt auch viele Tiere. Wir entdecken Spuren von einem riesigen Elch. Seine / Ihre Füsse sind beinahe so gross wie Anjas Hand. Ganz zu Beginn sehen wir ein weisses Rentier. Leider entdecken wir in den höheren Lagen einen halben Schädel mit Geweih von einem anderen Rentier. Dem erging es wohl nicht so gut wie uns. Hier soll es auch Bären geben, von denen entdecken wir jedoch keine Abdrücke oder Hinterlassenschaften. Vielleicht besser so. Die Brämenplage begleitet uns den gesamten Tag, mal mehr mal weniger. Die Viecher umschwärmen uns regelrecht. Dies ist sehr anstrengend und ermüdet auf Dauer. Ich habe dir ein Foto gemacht, damit du eine Vorstellung hast wie viele es zeitweise waren.


Auf der anderen Seite geht unser Weg über wahre Felder von Moltebeeren. Hmmm…. was für ein Genuss. So laufen wir beide durch die hügelige Sumpflandschaft und bedienen uns da und dort an den süss-sauren Beeren. Wir sind regelrechte Schleckmäuler. Wenn reife Beeren zu sehen sind, können wir nur schwer vorbeigehen. Schliesslich wäre es schade, sie einfach verderben zu lassen.


Den weglosen Teil der heutigen Strecke arbeiten wir sehr gut zusammen. Während Anja vorausgeht und nach einem gehbaren Weg sucht, kontrolliere ich die allgemeine Richtung und navigiere uns mit der GPS-Karte und gebe landschaftliche Orientierungspunkte an.

Nach 20 Kilometer sind wir beide müde. Die Beine müssen bei dieser Umgebung ständig arbeiten und stabilisiert werden. Der Kopf muss sehr konzentriert sein, denn ein Weg durch die Sumpflandschaft will gefunden werden und dann darf man auch keinen Fehltritt machen. Daher sind wir hoch erfreut, als wir sehr bald einen Zeltplatz finden, der nicht unter Wasser steht und gleich nebenan eine gute Wasserquelle besitzt. Die Sicht auf den Fluss ist gar etwas romantisch.


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