Tag 67 - 68, 22.07.-23.07.23
Die Ruhe vor dem Sumpf
Anja:
Wie die weitere Routenplanung zeigt, bietet es sich an, in Storlien einen Ruhetag einzulegen. Hier haben wir alles, was das Wandererherz begehrt: ein sauberes Hotelzimmer, einen Trocknungsraum mit leistungsfähigem Gebläse und super Einkaufsmöglichkeiten. Wir befinden uns in Schweden, nahe der norwegischen Grenze. Hier boomt der Einkaufstourismus! Wir mischen uns unters Volk und staunen ob der schier endlosen Auswahl an Candies:
Wer kann es uns verdenken, dass auch das eine oder andere süss-saure Teil in unserem Einkaufskorb landet..? Nebst dem leckeren ungesunden Zeug kaufen wir vernünftige Wanderverpflegung für die kommenden Tage ein.
Wie üblich ist der Pausentag im Handumdrehen vorbei. Als wir am Sonntagmorgen aufwachen, lässt das Wetter etwas zu wünschen übrig: wir sehen eigentlich gar nichts durch den dichten Nebel. Also haben wir es nicht sonderlich eilig mit dem Aufbruch. Während der ersten Stunden auf dem Trail geht mir immer wieder durch den Kopf, wie schön es hier wohl bei etwas freundlicheren Wetterverhältnissen aussehen muss. Es geht ein kalter Wind, so dass wir uns richtig warm einpacken müssen.
Wir passieren die Grenze zu Norwegen. Ab jetzt heisst es wieder Norwegische Gepflogenheiten. Mel versucht ein Gespräch mit dem hiesigen Zollbeamten anzufangen, was jedoch ziemlich einseitig zu sein scheint. Der Beamte zeigt verschlossen und nicht zugänglich.
Irgendwann im Verlauf des Tages werden meine Gebete erhört. Der Nebel lichtet sich und wir erhaschen immer schönere Blicke auf die wunderbare Landschaft und ihre majestätischen Bewohner.
Die Wege sind durchgehend gut markiert, aber streckenweise sehr sumpfig. Wer nasse Füsse mag, ist klar im Vorteil... Mel fällt dazu ein äusserst passender Satz ein: "Wo man die Füsse hinstellt, ist hier ganz klar Mat(s)ch-Entscheidend."
Nach rund 23 km sind wir glücklich, an der malerischen Angeltjønnhytta angekommen zu sein. Wir teilen die gemütliche Hütte mit einem norwegisch-englischen Paar, das heute von der Fersliahütte hergewandert ist - also unsere morgige Etappe. Wie wir im Gespräch erfahren (und den triefend nassen Wanderschuhen ansehen...) dürfte der morgige Tag dem heutigen in Sachen Sumpf in nichts nachstehen. Geniessen wir also die trockene Hütte und die wunderschöne Abendstimmung.
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