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Tag 62, 17.07.23

Autorenbild: Travis, Anja & Mel Schwendemann & SchönbächlerTravis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler

Leichtes Gepäck und schwere Passagen


Mel:

„Wir sind Glückspilze“ denke ich für mich als ich unsere Rucksäcke ins Nebengebäude stelle. Hier werden sie auf uns warten, bis wir die gut 16 Kilometer wieder zu ihnen zurückgelaufen sind. Um 08.00 Uhr holt uns nämlich Jan wie versprochen wieder ab und fährt uns zurück zum Bahnhof, wo er uns gestern aufgegabelt hat.


Bereits auf dem Weg nach unten, sehen wir aus dem Auto Kühe. Eine kleine Gruppe mit ihren Jungtieren. Die waren doch gestern noch nicht da? Anscheinend wurden sie gestern gerade rausgelassen. Ok, das wird ja interessant beim hochgehen… Aus dem Auto sehen wir auch ein wunderschönes Rentier. Er hat ein grosses Geweih und sieht etwas verloren aus. Während er rund um das Auto läuft und scheinbar, etwas verwirrt zu sein scheint, gebe ich ihm den Namen Wiktor (Ja extra so geschrieben).


Am Bahnhof angelangt verabschieden wir uns bedankend von Jan und laufen los. Jede von uns trägt nur den kleinen Rucksack. Was für ein komisches Gefühl.

Irgendwann bleibt Anja fast stehen und sagt: „Das ist doch fast zu leicht, nicht? Lass uns Steine in die Rucksäcke laden.“ Beide lachen wir ob dieser Idee. Es geht sich wirklich sehr leicht und so sind wir auch schnell unterwegs.


Bald treffen wir die Kühe mit ihren Jungtieren am Strassenrand. Wir nehmen die andere Seite der Strasse. So wie Jan uns gesagt hat, beginne ich mit meinem Monolog und erzähle ihnen einfach etwas über uns. Ich spreche und spreche. Das veranlasst die Tiere jedoch nur vor uns her zu laufen. Eine Kuh befindet sich noch hinter uns. Diese gerät wohl in Panik, da sie von ihrer Herde getrennt ist, daher beginnt sie auf Anja loszutraben. Im Reflex dreht Anja sich um und sagt laut: „Stop!“. Das wirkt tatsächlich und die Kuh dreht um und läuft im Bogen zu ihren Kollegen. Von der trabenden Kuh animiert, schlägt sich nun die gesamte Herde ins Dickicht neben der Strasse. Anja hat weiche Knie und mir schlägt das Herz bis zum Hals.


Bereits als wir sicher sind, dass das alle Kühe waren, kommt uns erneut eine grosse Herde entgegen. Diesmal ohne Jungtiere, jedoch trotzdem bedrohlich. Sie kommen auf uns zu und machen kaum Anstalten auszuweichen. Also laufen wir in und an der Böschung entlang, um möglichst viel Raum zwischen uns zu schaffen. Ich scheuche die Kühe die sich noch zu nahe bei uns befinden auf indem ich rufe: „Achtung wir kommen!“. Bald höre ich damit aber auf, da Anja von hinten meint, das ich ihr damit mehr Angst mache als den Kühen... Wir sind beide heilfroh, als uns von vorne ein Auto entgegen kommt. Mit diesem lassen wir die Herde hinter uns zurück. Wir haben es überstanden. Auf Begegnung mit diesen Tieren könnten wir wirklich gerne verzichten.

Die Begegnungen mit den Schafen sind uns da einiges lieber. Mit dieser Neugier können wir viel besser umgehen. Meine Nerven und Gesamtanspannung sind auf jeden Fall viel ruhiger, wenn ich Schafen begegne.

Nach Dreidreiviertel Stunden haben wir das Cabin von Jan erreicht. Mann waren wir schnell! Hier machen wir eine Pause, die wir allerdings recht schnell wieder unterbrechen. Die Wettervoraussage sagt, dass wie ab 15.00 Uhr Starkregen erwarten dürfen. Dieser soll sich auch den ganzen Nachmittag halten. Also den kleinen Rucksack in den grossen verstaut und los. Ab hier geht der Weg auf fünfeinhalb Kilometer ins Fjell hoch. Den Trampelpfad sehen wir sehr gut. Und schnell dürfen wir uns an der Schönheit dieser Gegend erfreuen. Trotz immer wieder kurz einsetzendem Regen, geniessen wir diesen Pfad. Je weiter wir gehen, umso schöner wird es. Weitblick rundherum und auf den Erhöhungen können wir eine verstreute Herde Rentiere erblicken. Einfach nur fantastisch!


So gehen die Höhenmeter, die es auf dem Weg zur Kjøllihytta zu bewältigen gibt, schnell vorbei und uns offenbart sich die Hütte vor einem einmaligen Panorama. Die Berge im Hintergrund gehören zu Schweden, welches wir in ein paar Tagen beehren werden.


Die Kjøllihytta ist selbstbedient und braucht einen DNT-Schlüssel um die Hütte betreten zu können. Diesen kann jedes Mitglied erwerben. Wie das in solch einer Hütte aussehen kann, zeigen dir die folgenden Videos und Fotos:


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