Tag 19 & 20, 04.-05.06.23
Das grosse Umplanen

Anja und Mel:
Die nächsten zwei Tage versprechen (trügerischerweise) viel freie Zeit und Erholung. Trügerisch deshalb, weil es an Ruhetagen generell sehr viel zu erledigen gibt. Diesmal kommt eine grossangelegte Routen-Umplanerei hinzu. Von Martin wissen wir, dass eine Begehung der Hardangervidda aktuell nicht angezeigt ist. Es liegt schlicht zu viel Schnee und die Brücken, auf welche wir angewiesen sind um über die Flüsse zu kommen, werden nicht vor Mitte/Ende Juni stehen. Besonders beeindruckt hat uns die Info des DNT Oslo, dass die zentral gelegene Hütte aktuell noch nicht mal mit Quad (Schneemobil) zu erreichen ist.
Gut haben wir eine komfortable Unterkunft für diese Aufgabe. Nach einer Zeltnacht auf dem Camping Buøy können wir in ein wunderbares Cabin umziehen für weitere zwei Nächte.
Daina, die sympathische NPL-Läuferin, die wir gestern kennengelernt haben, legt ebenfalls einen Ruhetag auf dem Camping ein und unterstützt uns tatkräftig bei der Routenplanung. Während wir über der Karte brüten, fährt doch tatsächlich ein Eiswagen mit typischer Lock-Melodie aufs Campinggelände. Hell begeistert holt Mel ihr Portemonnaie und wir stehen alle mit strahlenden Augen vor der fahrenden Eis-Diele. Einzelne Glacé verkauft diese nicht, sondern immer gleich 10-er Packungen. Ein Problem...? Ach was! Wir sind ja zu Dritt, das gibt auch nur gerade 3 pro Person (und ein Schoggi-Cornet für Travis 😉).
Der Nachmittag geht im wie im Flug vorbei mit Planen, Wäsche waschen und (so ehrlich müssen wir sein) immer wieder Essen. So langsam nimmt unser Appetit spürbar zu.

Nach dem super leckeren Abendessen, welches Mel für uns zubereitet, machen wir uns noch auf zu einem kleinen Abendspaziergang.
Nach einem vergnüglichen Abend verabschieden uns von Daina, die morgen früh wieder starten wird. Da die nächste Etappe mit einem steilen Anstieg beginnt, möchte sie zeitig los. Wir hoffen, sie später auf der Tour wieder zu treffen.
Für uns beginnt der Tag deutlich später, da wir es durchaus geniessen, mal wieder in einem "richtigen" Bett zu schlafen. Wir unterhalten uns nochmals über die kommenden Tagesetappen und erstellen so den Einkaufszettel für die anschliessende Shoppingtour. Nach dem Einkauf werden die Vorräte aufgeteilt und in Rucksäcke provisorisch vorbereitet für den nächsten Tag. Es ist schon erstaunlich, welches Chaos sich mit dem Inhalt von zwei 60l-Rucksäcken anrichten lässt...
Mel wird handwerklich tätig und flickt die Hundematte. Die Iso-Matte, welche nach dem kleinen Missgeschick von Travis in der ersten Woche ein grosses Loch aufwies, konnte im ersten Moment geflickt werden. In der letzten Zeltnacht mussten wir aber leider feststellen, dass sie erneut deutlich Luft verliert. Mel repariert die Matte notdürftig und organisiert sich einen Mattenersatz, welchen sie an unserem nächsten Pausentag in Rjukan in Empfang nehmen kann.
Auch dieser Tag geht im Nu vorbei. Zum Abschluss unserer Erholungsphase werden wir uns das zweite Restaurantessen seit unserer Ankunft in Norwegen gönnen. So können wir die morgige Etappe frisch erholt und optimal gestärkt angehen. Oder vielleicht eher überfressen...? 😉
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