Travis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler
Tag 132, 25.09.23
Shoppingparadies Kautokeino
Mel:
Das Frühstücksbuffet ist hervorragend, es gibt alles was das Herz begehrt. Was mich überrascht (obwohl es das nicht sollte), ist dass es wie selbstverständlich auch Lebertran im Angebot hat. Darauf verzichte ich lieber, dafür gibt es zum "Dessert" einen Mini-Schokoberliner.
Nach der Schlemmerei gehts dann auf einen kleineren grossen Shoppingtripp. Wir brauchen alle irgendwas als Ergänzung der Ausrüstung oder als Ersatz für kaputte oder nicht mehr passende (in irgendeiner Art) Gegenstände.
Ich kaufe mir eine gore-tex Regenhose und ein windfestes Stirnband. Meine Regenhose hatte ich ja nach Hause geschickt, nun merke ich aber, dass ich gegen und wegen dem Wind was machen muss um meine Beine warm zu halten. Zudem helfen sie, dass meine Hose trocken bleibt wenn es regnet. Angesicht der Zeltnächte, die uns bevorstehen, sicher nicht schlecht. Das neue Stirnband schützt meine empfindlichen Ohren vor dem Wind, was das Alte nicht tut.
Anja ersetzt ihre Handschuhe, denn ihre haben begonnen (ohne Vielgebrauch und Überbeanspruchung) förmich auseinander zu fallen. Sie kauft leichte und dünne Merinohosen für unter die Wanderhosen. So hat auch sie warme Beine. Die Isomatte die Anja bis jetzt gebraucht hat, verliert trotz Flickaktion über Nacht etwas Luft, diese wird durch eine neue ersetzt. Das graue Merino-Käppchen hat sie ebenfalls ersetzt, da dass alte gerne über die Ohren rutschte, nun mit dem etwas längeren Model sollte dies nicht mehr passieren. Neu hat auch Anja eine Isoflasche und damit ihren eigenen heissen Tee für unterwegs.
Sandra tauscht ihre massiven Stiefel in leichte Trailrunner um. Die Bergstiefel wird sie sich nach Olderfjord schicken, denn ab da werden wir nochmal etwas Trail laufen. Für die kommenden Strassenkilometer wären diese massigen Schuhe nicht geeignet.
Alle kaufen wir unsere Abendessen in Form von Trekkingmahlzeiten ein. Da ich mit meinem Einkauf schnell fertig bin, nutze ich die Zeit während die Ladies noch einkaufen und telefoniere mit meinem Freund. Wie schön seine Stimme wieder zu hören...
Anschliessend entern wir den Supermarkt, der uns mit allem versorgt was wir für die nächsten fünf Tage bis Alta brauchen werden.
Wieder im Hotel gilt es, alles abzupacken und abmarschbereit zu werden. Zum Glück konnten wir ein Late-Check-out vereinbaren, denn es ist bereits 13.00 Uhr als wir endlich aus dem Hotel treten um unsere Wanderung fortzusetzen.
Die folgenden 18 Kilometer sind nicht sonderlich spektakulär. Es ist mal wieder Strasse. Heute haben wir alles, von Quadspur über Asphalt bis Forststrasse ist alles dabei. Gegen Ende des Tages wechseln wir auf die alte Strasse die nach Alta führt. Auf dieser werden wir nun für zwei Tage bleiben. Vorallem Sandra und ich spüren den gestrigen Tag stark. Die Füsse schmerzen und die Energie geht bald zu Ende. Das Erreichen der alten Strasse ist also geradezu eine Erleichterung, denn ab jetzt schauen wir, dass wir die Zelte irgendwo aufstellen und unser Wasser auffüllen können. Bald erreichen wir einen Fluss an dem wir letzteres machen und nachdem wir etwas weiter gelaufen sind, finden wir ganz einfach einen super Campingplatz und stellen unsere Zelte auf. Mal wieder haben wir Glück, denn sobald wir alles aufgestellt haben, fängt es an zu regnen.
Jetzt liege ich sehr müde im Zelt und höre dem doch recht starken Regen zu, wie er auf das Zelt prasselt. Irgendwie auch sehr meditativ.
Ich weiß gar nicht, ob ich schon mal dazu gekommen bin, Euch zu schreiben... Ich glaube fast, ich wollte immer nur und dann kam was dazwischen... Und in den letzten Wochen bin ich gar nicht zum Lesen gekommen - und zack, trennt Euch nur noch ein kurzes Stück vom ursprünglichen Ziel...
Ich hab im Mai diesen Jahres Simons Buch gelesen und passend dazu habt Ihr Euch alle kurz danach auf den Weg gemacht.
Ich bin schwer beeindruckt von allen Reiseberichten.
Bei Euch war tatsächlich spannend, wie es mit einem Hund funktionieren könnte. Gratulation auch zu der mutigen Entscheidung, ihn zurück zu bringen.
Nun habt Ihr es fast geschafft. Ich wünsche Euch, daß Eure Körper und das Wetter ein Ende bereit…