Travis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler
Tag 121, 14.09.23
Nordlicht-Zauber
Anja:
Das Warten gestern Abend hat sich nicht gelohnt. Trotz aller Hoffnung konnten wir keine Nordlichter sehen. Stattdessen haben wir uns über das laute Gebaren der Belgier genervt. Nun ja, hin und wieder trifft man lustiges Volk auf den Hütten… Wie mittlerweile üblich, sind wir erneut früh auf den Beinen. Da es über Nacht sehr kalt geworden ist, heizt Amos den Jøtul-Ofen bereits kurz nach 05.00 Uhr ein.
Die heutige Etappe ist mit rund 24 Kilometern etwas länger als die letzten. Wir packen uns warm ein für den Start in den klaren, kalten Morgen. Der Boden ist gefroren und das erste Mal liegt ein Hauch Winter in der Luft. Daher kommt es uns ganz gelegen, dass wir zu Beginn einen knackigen Anstieg zu meistern haben. Je höher wir kommen, umso überwältigender wird der Ausblick. Das Anjavasstal, welches wir gestern durchquert haben, liegt in seiner farbenprächtigen Schönheit vor uns. Überhaupt ist der Morgen an Schönheit kaum zu überbieten.
Mit Erreichen der Anhöhe wird es nochmals kälter. Ich ziehe ein zweites Paar Handschuhe und eine zweite Jacke an. Es scheint fast unmöglich, dass die Temperaturen in der Schweiz bis vor wenigen Tagen noch über 30 Grad lagen. Hier entdecken wir stattdessen den ersten feinen Flaum Schnee des Jahres. Meine Gedanken wandern zu den verbleibenden Etappen. Müssen wir schon bald mit mehr Schnee rechnen?
Der Weg führt uns nun wieder leicht bergab. Immer stärker drückt die Sonne durch und wärmt uns mit ihren Strahlen. Ich verstehe, weshalb alle vom Øvre Dividalen schwärmen. Diese Gegend ist schlicht atemberaubend schön.
Mit unserem mittlerweile bewährtem 50:10 Rhythmus kommen wir auch heute zügig voran. Als wir kurz vor 15.00 Uhr die Dærtahütte erreichen, hat Amos längst Feuer gemacht und Wasser aufgekocht. Es fühlt sich beinahe an, wie nach Hause zu kommen. Wie üblich folgt jetzt eine kurze Waschaktion und dann brauchen wir dringend ein paar Kalorien. Essen scheint mit jedem Tag wichtiger zu werden. Anschliessend machen wir es uns in der grossen, modernen Hütte bequem. Unsere 4er-WG ist bestens eingespielt; das harmonische und humorvolle Miteinander ist eine wahre Freude.
Später im Nachmittag erhalten wir Besuch von zwei fröhlich klingenden Holländern. Sie sind zum Wandern und Fischen in der Region unterwegs. Sie sind fasziniert von unserer Norge på langs Tour und haben viele Fragen. Wir verstehen uns auf Anhieb mit den sympathischen Männern. Als wir unser Abendessen zubereiten, machen sie sich auf den Weg zum See, um ihr Glück beim Fischen zu versuchen. Sie versprechen, eine allfällige Beute mit uns zu teilen. Hoffen ist erlaubt ;)
Eine andere Art Glück könnte uns später heute Abend erwarten. Wie ich dank Satelliten-Kontakt von Martin weiss, stehen die Chancen für Nordlichter heute Nacht sehr gut. Es könnte bereits beim Eindunkeln losgehen. So halten wir uns mit Kartenspielen wach und hoffen… Und diesmal nicht vergebens! Bereits kurz nach 21.00 Uhr zeigen sich die ersten zaghaften Schleier am Nachthimmel. Und dann wird es laufend beeindruckender. Der Himmel bietet uns ein wundervolles Schauspiel. Wir stehen leicht schlotternd vor der Hütte, gemeinsam mit den fisch-technisch glücklosen Holländern, und sind tief beeindruckt. Könnte ein Tag schöner enden?
👌
Ihr seid wirklich Glückskinder, Andere warten tage und nächtelang auf Nordlichter und Ihr scheint Sie förmlich rauszulocken!👍👍 bravo, soooo beeindruckend.
Vielen Dank und weiter so!
Liebi Grüess usem Iberg
Sylvia und Co.
Fantastisch mit dem schönen Licht!
Ihr liebe 🥰
Herzlichä Dank für all eui Tatsachebricht! Isch choge lang gsi um eui Netzlos Ziit abzdecke. Was machet mir nur all wenn ihr wieder zrugg sind und’s kein Blog meh git 😅🙈🤣?
Eui Bilder sind uu schön… und dänn erscht die Nordliechter! Das händ ihr eu sowas vo verdient.
Hebet Sorg… der Countdown läuft!!
Knuddel s‘Schwösterli