Tag 118, 11.09.23
Start der Jagdsaison
Mel:
Heute wollen wir nur einen kurzen Tag einlegen (12 Kilometer). Der Grund dafür ist, dass es schlicht keinen Sinn macht eine Hütte zu überspringen. Würden wir das heute tun, müssten wir 30 Kilometer bis zur nächsten laufen oder eine Zeltnacht einlegen, die dann einfach am nächsten Tag gegen die 30 Kilometer bedeuten würde. Also bringt es nicht viel und 30 Kilometer im Fjell mit Steigung machen wir nur, wenn wir müssen.
Trotzdem klingelt der Wecker wie bereits die letzten Tage um 06.15 Uhr. Das Wetter soll nämlich am Morgen noch gut sein, das wollen wir ausnützen.
Amos hat sich gestern entschieden, eine Zeltnacht einzulegen. Daher wird er zukünftig wohl immer einen Tag vor uns sein. Wir freuen uns, dass er mit uns frühstückt und wir uns daher noch von ihm verabschieden können. Naja, ein Abschied auf Zeit, denn er wird ebenfalls in Kilpisjärvi sein, wenn wir da ankommen. Wir werden uns bei ihm melden, dann gehen wir gemeinsam unserer Lieblingsbeschäftigung nach: Essen.
Beim Gang auf die Toilette bemerke ich, dass in der Nachbarhütte (die Hundehütte) ein Jäger eingezogen ist. Er steht gerade mit seinem Hund vor der Hütte und macht sich fertig. Gestern hat wohl die Jagdsaison für Rypen begonnen.
Wir bemerken das auch den ganzen Tag, denn immer wieder hören wir Schüsse. Zum Glück bin ich so rot angezogen, dann werden wir auch nicht mit diesen Vögeln verwechselt. Wir fliegen ja mittlerweile fast übers Fjell, da kann das dann schonmal passieren. ;-)
Die leicht zu gehende Strecke beschert uns erneut tolle Herbstbilder:
Bei der Hütte angekommen, sind wir doch etwas überrascht, denn Amos' Wanderstöcke stehen vor der Tür neben denen von Sandra. Als wir eintreten, liegt er auf der Bank beim Tisch, trinkt Tee und geniesst. Wir erfahren, dass er sich doch entschieden hat langsamer zu gehen und hier ebenfalls zu bleiben. Es geht ja nicht um Leistung und die Zeit hat er auch. Also geniessen wir den Nachmittag und Abend zu Viert in der gemütlichen Hütte. Natürlich ist Essen das Thema Nr. 1. Zusammen mit Sandra besprechen wir die Etappen bis zum Nordkapp. Sie will sich uns gerne anschliessen, da die Etappen über das Nábár (wenn wir sie dann gehen können), sicherer sind, wenn man sie nicht alleine geht. Morgen wird sie probeweise mal mit uns laufen.
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