Travis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler
Tag 114, 07.09.23
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Mel:
Der Rallarvegen ist ein Pfad, der für den Bau und die Bewirtschaftung der Zugline angelegt wurde. Der Weg startet am Fjord, an dem auch Narvik liegt und führt bis nach Abisko. Auf ihm werden wir heute unsere Wanderung fortsetzen.
Doch zuerst wird nochmal ordentlich gefrühstückt und der Rucksack muss noch fertig gepackt werden. Zu dritt gehen wir zum Bahnhof von Narvik. Dort verabschieden wir uns von Martin. Es war eine gute Zeit mit ihm und Anja hat es sehr genossen, dass er da war. Es ist nicht selbstverständlich, dass er sich das einrichten konnte. Danke Martin für die Zeit und komm gut nach Hause.
Der Zug bringt uns innert 20 Minuten zurück nach Katterat. Hier hatten wir unsere Wanderung vorgestern beendet. Dies scheint gefühlsmässig bereits Tage her zu sein.
Hier steigen wir direkt in den oben beschriebenen Rallarvegen ein. Gleich zu Beginn laufen wir etwas bergab, bevor wir langsam aber sicher immer mehr aufsteigen. Auf dem Weg stehen plötzlich zwei Fahrräder. Sie sind nicht abgeschlossen. Ein schelmischer Gedanke schleicht sich ein, einfach ein Velo zu packen und den Weg auf diesenmfortzusetzen. Haha, die Gleisarbeiter, denen diese Drahtesel gehören, wären niemals schnell genug bei uns... die Vernunft siegt und wir setzten unseren Weg zu Fuss fort.
Der Rallarvegen ist für uns nach all den Wanderwegen ein richtiger Spazierweg. Der Pfad ist sehr gut zu laufen und die Aussichten ebenfalls sehr schön. Immer wieder düst ein Zug auf den meist zum Gehweg tiefer liegend Gleisen vorbei. Oft von einem "Tüüt Tüüt" begleitet. Dass in Narvik das hier in der Gegend gewonnene Erz verschifft wird, ist klar ersichtlich. Die Hälfte aller Züge sind nämlich Erztransporte.
Gleich nach der Grenze in Schweden befindet sich ein grosser Laden. Dieser ist die letzte Einkaufsmöglichkeit für die nächsten zehn Tage für uns. Hier ergänzen wir also unsere bereits in Narvik getätigten Einkäufe. Essen für zehn Tage ist recht viel, vor allem wenn man bedenkt, das die Zwischenmahlzeiten doch mittlerweile grösser ausfallen... Die Einkaufsbeute wird gleich beim Laden bestmöglich im und am Rucksack verstaut. Am Abend werden wir das besser packen müssen. Erstaunlich ist, dass das Gewicht gar nicht so schlimm ist beim Anziehen des Rucksackes. Trotzdem bin ich froh ob der Tatsache, dass sich das Gewicht jeden Tag reduzieren wird.
Schnell sind die zwei Kilometer bis zur Katterjokk Turiststation gelaufen. Hier dürfen wir auf Nachfrage die Waschmaschine der Besitzerin benutzen, was dringend nötig ist. Wir entspannen im Gemeinschafts-Wohnzimmer und schieben die Profiantpackerei noch etwas nach hinten. Das kann auch nach dem Abendessen noch gemacht werden.
Wie geht es nun weiter, oder eher geht es weiter?
Mittlerweile geht es mir schon sehr viel besser. Meine Motivation ist einiges höher als noch die letzten Tage. Ich will es auf mich zukommen lassen und soweit laufen, wie es geht. Ich denke, es wird immer wieder Zweifel geben und auch Tage, an denen ich mich über den Weg oder sonstiges nerven werde. Aber auch das werden wir überstehen. Zudem denke ich, dass die Chance, dass ich einen Abbruch bereuen werde, sehr gross ist.
Ich werde den Weg geniessen mit allem, was er bringt. Und wie mein Bruder gut gesagt hat, ich darf mich umso mehr freuen, meine Lieben in etwas mehr als einem Monat wieder in die Arme schliessen zu dürfen.
Herzlichen Dank liebe Anja,liebe Mel, dass ich euer Gast sein durfte.Die 2 Wochen gingen wie der Blitz durch die Lande und ich habe es sehr genossen, mit euch unterwegs zu sein🙏👍🍀
Ich bin tief beeindruckt von eurer Leistung, eurer Tour und eurem Willen!Ich ziehe meinen Hut vor euch und bin mir sicher.....ihr werdet es schaffen...beide🍀🍀🍀🙏👍😘