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  • AutorenbildTravis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler

Tag 107, 31.08.23

Ein Tag wie aus dem Bilderbuch


Anja:

Der Morgen begrüsst uns mit einem blauen Himmel und ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Über Nacht ist es frisch geworden und ich bin dankbar, dass wir den Tag in einer Hütte und nicht im Zelt beginnen. Obwohl die grosse Sitasjaure mit dem Auto erreichbar ist, sind gestern Abend keine weiteren Übernachtungsgäste mehr angereist. So können wir ungestört unserer mittlerweile bestens eingespielten Morgenroutine nachgehen (Frühstück essen, Rucksack packen und Hütte auf Vordermann bringen). Bevor wir uns auf den Weg zur Hukejaure machen, stehen wir in der Morgensonne und nutzen noch einmal den Handyempfang. Ab jetzt werden wir für 4 bis 5 Tage von der digitalen Welt abgeschnitten sein.


Auf der 20 Kilometer langen Tour erwartet uns ein absoluter Traumtag. Die Sonne strahlt kräftig vom Himmel, so dass wir bald im T-Shirt laufen. Nach dem ersten Aufstieg bin ich bereits das erste Mal verschwitzt. Aber jeder Tropfen Schweiss wird fürstlich belohnt. Für diese traumhaften Ausblicke lohnt sich das Schwitzen nun wirklich:

Nach gut 7 Kilometern machen wir Rast an einem Fluss. Es ist so mild, dass ich mir ein Sekundenbad im kalten Wasser gönne. Das kostet zwar etwas Überwindung, tut aber unheimlich gut. Auch Martin wagt sich in die kühlen Fluten. Während ich mich von den warmen Sonnenstrahlen trocknen lasse, denke ich an zu Hause. Mir fehlen meine regelmässigen Besuche in der Kältekammer. Mehrmals pro Woche gönne ich mir den Frischekick bei -110 Grad. Danach gibt’s jeweils eine Tasse heissen Tee und lange, gute Gespräche mit Jenny. Es fühlt sich an wie eine kleine Ewigkeit, seit ich das letzte Mal da war.


Generell kommen Gedanken an zu Hause nun häufiger auf. So langsam wird das Ende der Tour greifbarer. Heute Morgen habe ich im WhatsApp Status von Peter Schrag gesehen, dass ihn nunmehr 88 Kilometer vom Nordkap trennen. Wahnsinn! Peter ist 5 Tage nach uns gestartet und übermorgen wird er das Ziel bereits erreicht haben. Natürlich ist Peter ein Ausnahmeläufer, der sehr viel schneller unterwegs ist als wir (und dabei sogar noch Kraft hat für regelmässige Tanzeinlagen!). Und doch… Der Blick in die Karte zeigt ganz klar, dass auch wir dem Nordkap Tag für Tag näher kommen. Zudem hat Mel vorgestern erwähnt, dass sie sich mit dem Gedanken trägt, die Tour in Kilpisjärvi zu beenden. Das wäre bereits in gut zwei Wochen. Sie ist unsicher, ob sie sich für den Rest von Norge på langs noch zu motivieren vermag. Was würde das für mich bedeuten? Würde ich die Tour ebenfalls in Kilpisjärvi abschliessen? Oder würde ich alleine weiterlaufen, so weit das Wetter und die Umstände passen?


Diesen Gedanken hänge ich nach, während wir an diesem strahlend schönen Tag unterwegs sind. Als Martin 2015 auf seiner NPL-Tour hier durch wanderte, peitschten ihm Wind und Regen entgegen. Er kam bis auf die Haut durchnässt in der Hukejaure Fjällstuga an. Nicht zum ersten Mal wird mir bewusst, welch riesiger Einfluss das Wetter auf die Tour hat.

Kurz vor der Hütte treffen wir auf den Hüttenwart, der gerade eine grössere Runde mit seinem Hund dreht. Er heisst uns herzlich willkommen und versorgt uns mit den wichtigsten Informationen zur Hütte. Da wir eher verschwitzt als vom Regen durchnässt ankommen, waschen wir uns zuerst im kalten See. Anschliessend machen wir es uns in der Hütte mit einer heissen Suppe gemütlich. Wir geniessen unseren letzten Abend in Schweden - morgen geht es zurück nach Norwegen.


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Peter Schrag
Peter Schrag
2023年9月06日
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endlich wieder news von Euch ich hoffe doch sehr ihr bleibt motiviert und zieht es durch ich brauche noch ein Foto mit Polarlichter, dafür war ich zu schnell 😏

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