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  • AutorenbildTravis, Anja & Mel Schwendemann & Schönbächler

Die Tourenplanung

Aktualisiert: 24. Apr. 2023

Gen Norden führen viele Wege...

Mel:

Im Gespräch, merke ich oft, das mein Gegenüber keine Vorstellung hat wie eine solche Reise aussieht. Geschweige den, von welchen Dimensionen ich spreche, wenn ich sage, dass wir in etwa 5 Monaten ca. 2800km laufen wollen. Daher hier eine Übersicht über das Vorhaben und die Beantwortung der zwei häufigsten Fragen.


Wenn man das Titelbild betrachtet, sieht man eine Übersicht über die gesamte Route. Wir haben mit einem GPS-App die gesamte Strecke geplant. Wenn du genauer hinschaust, siehst du, dass das nicht einfach eine Linie ist, sondern ein Routengeflecht. Vor allem im südlichen Teil ist die Route sehr stark verzweigt. Der Grund dafür ist, dass wir nicht unbedingt über die Hochebenen, die Fjälls, laufen können. Zum Zeitpunkt unserer Ankunft dort ist die Möglichkeit gegeben, dass wir auf zu hohe Schneemassen treffen. Daher sind Routenalternativen geplant. Farbig ist die Tour, da wir mögliche Etappen einzeln geplant haben. Meist ist eine Etappe von einer Hütte zur nächsten geplant. Dies bedeutet jedoch nicht, das wir immer in Hütten übernachten werden. Je nach Situation und Tag, werden wir auch weiter als die ursprünglich geplanten Etappen laufen oder weniger. Die Planung von möglicher Unterkunft zu Unterkunft hat nur geholfen, Etappen zu planen. Alle Etappen sind auf einem riesigen Excel vermerkt. Dieses beinhaltet Angaben wie Tourlänge, Höhenmeter hoch und runter und sonstige Infos wie Einkaufsmöglichkeiten, Unterkunftsart und Hundezugang. Wir werden uns daher sowohl auf das GPS-App mit der Tourenplanung und das Excel stützen. Uns ist auch bewusst, dass wir diese Planung nur Möglichkeiten sind. Es kann durchaus sein, dass wir während der Wanderung aufgrund dem Wetter, der Schneelage oder anderem, neu planen müssen.


Wir werden im Süden beim Kap Lindesnes starten und den gesamten Weg bis zum Nordkap laufen. Dabei werden wir im Zelt, in den Norwegischen Wanderunterkünften, auf Campingplätzen oder in Hotels übernachten. Wir sehen es nicht so eng wie vielleicht manch anderer NPL-Wanderer. Reines Zelten muss nicht sein. Sind wir am Ende eines Tages bei einer Unterkunft die gefällt, kann es auch mal nicht das Zelt sein. Das meiste werden wir zu Fuss gehen. Wenn jedoch ein Boot uns Tage der Wanderung um einen See herum erspart oder eine Bergbahn fährt, werden wir dies auch nützen. Zudem begrenzen wir uns nicht nur auf Norwegen, was der Hardcore NPL-Läufer macht. Wir werden während unserer Wanderung durch 3 Länder laufen; Norwegen, Schweden und Finnland.


Die häufigste gestellte Frage ist: "Wie viele Kilometer am Tag werdet ihr laufen?"

Nun, diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten und die Antwort ist keine klare Antwort. Wir haben uns gedacht, das wir pro Woche einen Pausentag einrechnen. Zudem wollen wir es am Anfang langsam angehen lassen, so das wir alle drei eine Eingewöhnungszeit haben.

Dies würde auf die Reisezeit und Strecke berechnet, einen Tagesdurchschnitt von ca. 25km bedeuten. Aber diese Zahl, ist nur ein Richtwert und je nach Weg-Situation nicht umsetzbar. So kann es sein, dass wir wunderbare Wege antreffen und daher weit über 25km schaffen. Es kann aber auch genau anders sein. Wir können 11h gelaufen und gerade mal 7km voran gekommen sein. Vielleicht hilft es, für die Vorstellungskraft, zwei Bilder von unserer Wanderung auf dem südlichen Kungsleden, 2017 anzuschauen.


Auf dem linken Bild sind bei genauerem hinschauen, orange Markierungen zu erkennen. Das war der Wanderweg. Auf dem rechten Bild lässt sich etwas Wasser erkennen. Dieses Bild soll stellvertretend für nassen Boden, Sümpfe, Seen und Bäche stehen, die es zu bewältigen geben wird. Zudem spielt auch das Wetter eine tragende Rolle. Wir werden weiter voran kommen an kühleren aber trockenen Tagen, als an heissen oder eiskalten Tagen mit Regen.


"Wie werdet ihr euch auf dem Trail orientieren?", dies ist auch eine oft gestellte Frage.

Wir werden uns vor allem mit der GPS-App Gaia orientieren. Hier haben wir alles mögliche geplant. Neben der Routenplanung sind auch die Einkaufmöglichkeiten hier vermerkt. Wir haben uns bewusst gegen die Orientierung mit der Karte entschieden. Das Gewicht der Karten wäre recht hoch. Wir haben eine Planungskarte dabei, um bei der abendlichen Planung einen Überblick zu haben. Zur Not kann man sich auf dieser auch ganz gut orientieren. Für schwierige Etappen werden wir Kartenausschnitte dabei haben. Neben diesem Material haben wir einen Kompass dabei. Damit können wir bei der Querung der Fjälls die Richtung halten und auch den nächsten Orientierungspunkt in der Landschaft anpeilen. Zudem haben wir für den absoluten Notfall ein Garmin InReach dabei. Dieses kann als GPS fungieren, soll jedoch hauptsächlich als Notfall-Gerät dienen. Das InReach wird auch alle x Minuten ein Signal senden, so das unsere Bekannten und Verwandten wissen, ob und wo wir uns bewegen.


Urlaub? In meinem Alltag jetzt vor Norwegen spreche ich bewusst einfach von Norwegen oder dem "Projekt". Warum mache ich das so? Ganz einfach. Im Urlaub würde ich nur machen, wozu ich Lust habe. In Norwegen muss ich auch gehen, wenn es regnet. An manchen Tagen werde ich keine Lust zum Laufen haben oder ich werde schlicht müde sein. Auch dann muss ich laufen. Ist das Urlaub? Für mich nicht. Daher passt es für mich besser, wenn ich es ein "Projekt" nenne. Denn wenn ich es als Arbeit sehe, werde ich rein mental ganz anders an das "Projekt" herangehen und auch in schwierigen Momenten weiter machen. So zumindest der Grundgedanke.




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